Peter Doggetts „Lou Reed – The Defining Years“ ist nicht neu, aber es gehört immer noch zu den Standardwerken zu Reeds Werdegang und Werk sowie dessen Einordnung. Beginnend mit Reeds kommerziellen Selbstmord „Metal Machine Music“, zeichnet Doggett kenntnis- und anekdotenreich seine Reise durch die dunklen, auch Drogen induzierten Abgründe der menschlichen Seele nach.
Zudem setzt er Reeds Schaffen immer wieder in Bezug zu Strömungen und Theorien der künstlerischen Avantgarde. Diese Herangehensweise eröffnet eine Tiefe, die man durchaus akademisch fundiert nennen kann und die weit über die Musik hinausgeht, was sich auch auf den Schreibstil auswirkt.
Seine Sprache ist nicht völlig universitär, aber zum Verständnis trägt sicherlich bei, wenn man von Surrealismus, Warhol, Existenzialismus, etc. zumindest eine vage Vorstellung hat. Eine ausführliche Diskografie (bis 1992) findet sich im Anhang.
Dass eine Veröffentlichung dieses Formats und dieser Verweisfülle weder ein Register noch ein Literaturverzeichnis aufweist, ist völlig unverständlich. Dennoch ist das Buch empfehlenswert, jedoch sollte euer Englisch gut sein.
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