Den Mathcore-Pionieren DILLINGER ESCAPE PLAN zu attestieren, sie seien mit ihrem vierten Album „Option Paralysis“ noch „härter“ und „extremer“ geworden als auf ihrem bisherigen Œuvre, wäre gelinde gesagt eine Nullaussage.
Denn das genüssliche Zerfetzen klassischer Songstrukturen haben sie auch schon vorher glänzend zelebriert und gehen diesen Weg auch 2010 konsequent weiter. Da lösen sich scheinbar atonal vor sich hin krachende Gitarrenriffs in triumphale Melodiebögen auf und dröhnende Doublebasses treffen auf loungige Jazzrhythmen.
Und zwischendrin Greg Puciatos markerschütterndes Gebrüll, das durchaus das eine oder andere Mal, aber nicht mehr so oft wie beim Vorgänger „Ire Works“, verqueren Pop-Refrains weichen muss.
DILLINGER ESCAPE PLAN sind damit immer noch eine der innovativsten Bands im Hardcore-Genre. Aber das ist gleichzeitig auch ihre größte Schwäche. Denn inmitten all der Virtuosität geht die Seele ihrer Musik leider nur allzu oft verloren.
„Option Paralysis“ wirkt trotz all der vielen Ideen daher manchmal seltsam kraftlos und ermüdend. Aber eben nur manchmal.
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