DILLINGER ESCAPE PLAN

One Of Us Is The Killer

Eines vorweg: Eigentlich spricht alles dafür, dass mir THE DILLINGER ESCAPE PLAN nicht gefallen sollten, weil sie zu hart und zu abgedreht für mein – im Vergleich dazu – eher zartes Gemüt sind. Und doch gelingt es der Band seit Jahren, einer musikalischen Dampfwalze gleich, meine Vorlieben und Vorurteile plattzumachen, bis ich am Ende der Komplexität und Brutalität ausgeliefert bin, die noch jedes TDEP-Album ausgemacht haben, und mehr will.

Nicht anders verhält es sich mit ihrem mittlerweile fünften Studioalbum. Einmal mehr stellen TDEP hier eindrucksvoll unter Beweis, warum sie seit Jahren zu Recht zu den ganz großen Hardcore-Bands gehören.

Angeblich soll jedes TDEP-Album härter sein als der Vorgänger. Das ist bei „One Of Us Is The Killer“ nicht der Fall. Statt einfach nur brutaler und wirrer als auf „Option Paralysis“ ans Werk zu gehen, konzentriert sich die Band diesmal auf Details ihrer auch sonst nicht allzu geradlinigen Songstrukturen.

Von Stillstand kann dabei dennoch nur reden, wer unbedingt ein Haar in der Suppe finden will. Dafür ist „One Of Us Is The Killer“, auf dem Sänger Greg Puciato bandinterne Probleme (siehe Interview in diesem Heft) ausführlich verarbeitet, einfach zu gut.

Es ist wie ein Schlag mitten ins Gesicht, nach dem man eine Zugabe fordert. Klingt verrückt? Ist aber so.