Wollen wir nachsichtig sein: Obwohl sie mittlerweile schon über zehn Jahre existieren (mit Frontfrau Carola als heute einzig verbliebener Dame aus der Erstbesetzung), ist "Off The Hook" erst das zweite Album der KreuzbergerInnen.
Zwischendrin wandelten die sich wegen der üblichen Besetzungsquerelen von einer reinen Frauenband zur gemischt besetzten Formation (mit einem Namenswechsel von FEMALE zu SHE-MALE TROUBLE verbunden), und sowieso macht das Livespielen mehr Spaß als Studioarbeit, von daher hat es eben auch diesmal wieder etwas länger gedauert.
Aber das Warten hat sich gelohnt: die dreizehn Songs des von einem schicken Tattoomotiv gezierten Longplayers sind songwriterisch absolut ausgereift, jeder ein Unikat, und die Produktion ist herausragend: sehr transparent und druckvoll, aber auf keinen Fall überproduziert, und speziell die kraftvolle, rauhe Stimme von Carola wurde sehr gut eingefügt, erinnert mich immer wieder an Frau Love, als die noch nicht zur tragischen Gestalt geworden war und mit "Pretty On The Inside" ein exzellentes Album aufgenommen hatte.
Aber auch die Herren an den Instrumenten überzeugen, haben von derben Rockern bis zu, ähem, schmusigen Nummern alles drauf, wobei die straighte, treibende Gitarre richtig gut gefällt. Ein rundum gelungenes Album zwischen Punk und Rock, mit Pop-Appeal, irgendwo zwischen DOVER, BAMBIX und MUFFS.
Ach ja, "Where beagles dare", ein grandioser Songtitel. (08/10) Auf der Ox-CD zu hören.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Joachim Hiller
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Michael Streitberger
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