LO FAT ORCHESTRA

Neon Lights

John Lennons „Imagine“ covern? Schwierig, wie unzählige stümperhafte Versuche belegen. Aber möglich, wie das LO FAT ORCHESTRA beweist. Die Würde und den Charakter des Liedes bewahrt, ihm aber eine neue Klangfarbe verpasst – wundervoll! Drei Jahre haben die Schweizer seit der letzten 3 vergehen lassen, gar fünf Jahre ist der letzte Longplayer „The Second Word Is Love“ her – da hatte man schon mal Zweifel, ob überhaupt noch was kommt ...

Roman ist neu im Dreierteam, spielt hier und auch noch bei DEADVERSE Bass, und was die Band auf „Neon Lights“ offenbart, ist wirklich ein verblüffendes Sound-Panoptikum, stellenweise gar nicht mal so unähnlich dem, was ihre Landsleute BLIND BUTCHER gerade via Voodoo Rhythm veröffentlicht haben, und auch an die eigenwilligen I GOT YOU ON TAPE und FUTURE ISLANDS muss ich denken.

Seltsam tanzbare Gitarrenmusik mit unkitschigen NDW-meets-Kraut-Synthies, speziell „Bankrupt democracy“ ist ein echter Tanzflurfeger mit Suchtpotenzial, ein künftiger Klassiker für jedes Achtziger-Post-Punk-DJ-Set.

Und das folgende „Hands are tied“ ist kaum weniger mitreißend. Von den frühen LO FAT ORCHESTRA hat sich die 2017er-Version der Band teils weit entfernt, irgendwie ist heute alles schlüssiger, kompakter, mehr aus einem Guss.

Super Platte – leider mit nur sieben Songs etwas kurz.