Jah Wobble, alias John Wordie, der ehemalige Weggefährte von John Lydon, John Grey und Sid Vicious, man kannte sich aus alten Tagen am Kingsway College, kam durch Vicious nach einem Trinkgelage zu seinem Spitznamen.
Wobble steht für Schwanken, Zittern und Jah für seine Vorliebe für Dub und Reggae. Musikalisch trat Jah Wobble 1978 als Bassist bei PUBLIC IMAGE LIMITED in Erscheinung, und sein tief wummernder Bass wurde zu einem Markenzeichen von PIL.
Nach drei Alben verließ Wobble die Band und arbeitete fortan als Studiomusiker. Hierzu gibt es die 3er CD-Box "I Could Have Been A Contender". Auf "Mu" gibt es zehnmal eine gut hörbare Mischung von relaxten Dub- und Lounge-mäßigen Klängen, die alle mit diesem tiefen, pulsierenden Bass unterlegt sind und dadurch unweigerlich an PIL erinnern.
Man könnte fast meinen, man hört eine zeitgemäße Version des PIL-Albums "Metal Box 1" beziehungsweise "Second Edition". Titel wie "Kojak Dub" oder "Love comes/love goes" klingen nicht nur wie Filmmusiken zu einem Film, den es nicht gibt, sondern erinnern mich unweigerlich auch an die Soloscheiben von Barry Adamson (Ex-MAGAZINE, Ex-BAD SEEDS).
Es ist verblüffend, wie sehr sich dieses Bass-Spiel im Hirn festsetzt. Der Albumtitel "Mu" bezieht sich auf eine Leere oder einen Zustand, aus dem das Universum entstanden ist, und stammt aus dem Zen-Buddhismus.
Der mittlerweile geläuterte Jah Wobble interessiert sich für Spiritualität und erlangte 2000 seinen B.A. in Musik und Philosophie. (53:46) (07/10)
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