JAH WOBBLE

Redux – Anthology 1978-2015

John Joseph Wardle alias Jah Wobble, Jahrgang 1958, wurde bekannt durch seine Beteiligung als Bassist an den ersten PiL-Alben. Wardle/Wobble ist einer der ältesten Freunde von John Lydon, schon vor den SEX PISTOLS machten sie zusammen Musik, nach deren Ende fanden sie wieder zusammen.

Durch sein von Dub geprägtes Bass-Spiel wurde er zu einem der markantesten Einflüsse des PiL-Sounds, verließ die Band aber Ende 1980 schon wieder und ist seitdem solo sowie in unzähligen Kollaborationen aktiv, mit einer kleinen Pause in den Achtzigern, als er sich von der Musik abgewandt hatte und einem regulären Job nachging.

In seiner zweiten Karriere ab Ende der Achtziger wandte er sich der World Music zu, aber auch Folk, Dub, Ambient und Dance gehör(t)en dazu. Mit 30 Hertz Records betreibt er ein eigenes Label, 2009 erschien seine Autobiografie „Memoirs of a Geezer“.

Mit der 6CD-Box „Redux“ ist nun eine 92 Songs umfassende Werkschau erschienen, aufgeteilt in die Scheiben „Greatest Hits“, „The Eighties“, „World Roots“, „Jazz“, „Ambient And Spoken Word“ und „Cover Versions“, die sich laut Wobbles umfassenden Linernotes im dicken Booklet nur unwesentlich mit der 2003 auf Trojan Records erschienen Triple-CD-Werkschau „I Could Have Been A Contender“ überschneidet.

Im Booklet, das zusammen mit den sechs jeweils in einer eigenen Hülle steckenden CD in einer schön aufgemachten Box liegt und das mit detaillierten Informationen sowie vielen Fotos aufwartet, äußert sich Wobble begeistert über die Chance, so eine umfassende Werkschau veröffentlichen zu können, die dem Umstand geschuldet sei, dass er glücklicherweise schon früh sein eigenes Label hatte und deshalb in den letzten 20, 25 Jahren nie an die Veröffentlichungszwänge eines externen Labels gebunden war – meist arbeitet er parallel an zwei, drei Alben.

Auch wenn in Wobbles Karriere nur zu Beginn ein direkter Bezug zu Punk gegeben war, ist „Redux“ dennoch die Beschäftigung wert, offenbart sie doch einen freigeistigen, sehr schaffensstarken Künstler mit enormer stilistischer Bandbreite.