Es gibt in der „großen" Rockmusik ja das Spielchen, dass irgendwann nach 30 Jahren eine Band so gelangweilt ist, dass sie auf die einzigartige Idee kommt, ihre größten Hits zusammen mit einem Symphonieorchester neu einzuspielen, und das Ergebnis findet die hirntote Mainstream-Kritikerschaft dann geschlossen „grandios" und „beeindruckend".
Wirklich Sinn machen würde die Aufführung und Aufnahme der Kompositionen einer Band in diesem großen Rahmen jedoch bei den Japanern MONO, die mit ihrem fünften Album erneut die in Deutschland so gerne gezogene Grenze zwischen E- und U-Musik ignorieren - „überschreiten" ist hier die falsche Vokabel, würde sie doch implizieren, dass MONO diese Grenze überhaupt wahrnehmen.
MONO also, die Meister des dramatischen, man kann auch sagen bombastischen, epischen Post-Rocks, haben im Juni und November 2008 in Steve Albinis Electrical Audio-Studio aufgenommen, mit jenem Produzenten, der einst mit den RACHELS viel vorwegnahm, was heute andere in diesem Genre reproduzieren.
Ein ganzes Symphonie-Orchester passte nicht in das Studio, aber im Verlauf der Aufnahmen waren über 30 Musiker mit klassischen Instrumenten wie Cello, Violine, Viola, Glockenspiel, Hammond-Orgel, Flöte und so weiter beteiligt, neben elektischer Gitarre und Schlagzeug.
Entstanden ist so eine wundervolle, aus sieben Teilen bestehende „Hymne an den unsterblichen Wind", mit Momenten von beinahe völliger Stille bis hin zu extrem laute Passagen. MONO haben sich damit auf ein neues Level begeben, MOGWAI, ENVY und Co.
müssen da erst wieder aufschließen, und nein, mit konventionellem „Rock-Klassik"-Kitsch hat das hier rein gar nichts zu tun.
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