Neun Platten in knapp neun Jahren: Sind diese Jungs einfach nur superkreativ oder wohnt ihnen ein unglaubliches Sendungsbewußtsein inne. Irgendwo dazwischen liegt sicher die Wahrheit. Was „Merriweather Post Pavillion" von seinen Vorgängern unterscheidet, ist in erster Linie das gute Gefühl, nicht mehr außerhalb populärer Musikgefilde zu wandern, denn spätestens seit Neohippie Sound à la MGMT sogar die Charts zu stürmen vermag, sollte auch das ANIMAL COLLECTIVE aus seinem Schattendasein treten können.
Immerhin sind sie keine Trittbrettfahrer der gerade so hochgelobten Anti-Folk Szene sondern vielmehr eher selbst schon Trittbrett. Nach wie vor forschen sie mittels kaum nachvollziehbarer Instrumentierung nach dem perfekten Song, und zumindest was die Harmonien anbelangt, liegen sie da recht weit vorn.
Ihre Wände aus hypnotischen Trommeln, verschrobenen Loops, schwebenden Flächen und mehrstimmigen Satzgesängen schlagen wie seichte Ozeanwellen an einen fernen Strand bei Sonnenuntergang, plätschern aber auch hin und wieder nur lau daher.
Der Platte fehlen einfach die Ecken und Kanten und dadurch der Wiedererkennungswert. Zu sehr sind beispielsweise die Beats in den Klangteppich eingewoben und geben den Songs eher im Hintergrund eine Struktur.
Dabei hätten fast alle Stücke das Potential, zu richtigen Ohrwürmern zu mutieren, wenn nur die Drums schneidiger davon künden würden. So ist es dann doch eher wieder eine Zuhörscheibe geworden, die zwar von Durchlauf zu Durchlauf immer besser zu gefallen vermag, der aber ein wenig die Höhepunkte fehlen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Frank Nice
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Frank Schöne
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