Foto

ANIMAL COLLECTIVE

Isn’t It Now?

Das in New York ansässige Avantgarde-Kollektiv ANIMAL COLLECTIVE scheint auch schon eine halbe Ewigkeit in seinem speziellen Spinner-Universum unterwegs zu sein. Ein Eindruck, der sicherlich dadurch verstärkt wird, dass die ursprünglich 1999 in Baltimore, Maryland gegründete Band seit 2003 eine stattliche Anzahl von Singles und Alben veröffentlicht hat. Ich hatte sie zwar irgendwie radikaler in Erinnerung, irgendwo zwischen Krautrock, Elektronik und Punk. Ihr neues Album „Isn’t It Now?“ (nach „Time Skiffs“ 2022) spannt eher den Bogen zwischen BEACH BOYS und FLAMING LIPS, ohne dabei aber um echte Eingängigkeit bemüht zu sein. Zwar schleichen sich in die seltsamen Klangwelten von ANIMAL COLLECTIVE immer wieder melodische Parts ein, aber man weiß nie so recht, ob das jetzt Pop oder Rock oder was auch immer ist. Mit 64 Minuten eine recht epische Angelegenheit, die einen mit ihrer konsequent vorgetragenen Weirdness zwar nie völlig frustriert, aber dennoch den einen oder anderen ermüdenden Moment besitzt, bei dem ANIMAL COLLECTIVE offenbar auch nicht mehr so genau wissen, was sie eigentlich wollen. Echter Fan der Band werde ich auch durch „Isn’t It Now?“ nicht mehr, aber kann durchaus goutieren, wie es ANIMAL COLLECTIVE gelingt, wilde Ideen und schräge Klänge innerhalb der Grenzen eines mit Abstrichen überwiegend zugänglichen, gut strukturierten Songwritings zu organisieren.