„Es kann auch mal alles richtig scheiße sein.“ Dass man für diese Erkenntnis nicht mehr unbedingt im Teenageralter sein muss, zeigen THE MENZINGERS auf „Some Of It Was True“ besonders stark. Der Nachfolger zum 2019 erschienenen „Hello Exile“ zeigt die Band aus Scranton, Pennsylvania mal wieder von ihrer stärksten Seite. Musikalisch mittlerweile sehr nah am Boss Bruce Springsteen und dennoch immer noch packend punkrockig genug, sind die neuen 13-Songs genau das Richtige für Elder-Emos und diejenigen, die im Leben vielleicht nicht immer richtig abgebogen sind. „Too broke to save the world. Too broke to save myself“ und dennoch ausgestattet mit genug Hoffnung und wilden Ideen, das eigene Leben doch irgendwie in den Griff zu kriegen. THE MENZINGERS haben ihre Art des Storytellings noch weiter perfektioniert und es macht Spaß, traurig und gleichzeitig euphorisch den beiden Sängern Greg Barnett und Tom May dabei zuzuhören, wie sie trotz allem das Beste aus jeder noch so bitteren Situation herausholen wollen – und es auch irgendwie schaffen. Dabei helfen ihnen nicht nur Schlagzeuger Joe Godino und Bassist Eric Keen sondern auch ihre Fans. Im Interview erklärt May, dass „Some Of It Was True“ vor allem die Live-Energie einfangen sollte, für die das Quartett so gefeiert wird. Man wolle den Hörerinnen und Hörern das Gefühl geben, mit dabei zu sein. Dafür haben die vier bei denen zugehört, die spannende, aber auch tragische Geschichten zu erzählen haben. Wie keine andere Band schaffen es THE MENZINGERS, so authentische und gleichzeitig sympathische Songs zu schreiben, die genug Projektionsfläche für eigene Gefühle bieten. Das alles sind unsere Songs! Und seien wir doch mal ehrlich: Wer von uns hat sich noch nie fehl am Platz gefühlt? Es sind vor allem die Texte, die „Some Of It Was True“ so einer ganz besonderen Platte machen. Ähnlich wie bei Springsteen oder vermeintlich auch THE HOLD STEADY tritt die Musik in den Hintergrund und lässt Raum für das, worüber wir dringend sprechen müssen. Anders als Bands wie zum Beispiel SPANISH LOVE SONGS, deren Texte ähnlich unter die Haut gehen, die dabei aber musikalisch noch ein bisschen mehr Kante haben, sind Barnett und seine Leute auf eine bestimmte Sache fokussiert: es geht um Energie. Dass dabei absolute Hits wie „There’s no place in this world for me“ oder der Titeltrack des Albums herauskommen, zeigt wie, unfassbar gut diese Band ist. Halten wir fest, dass es noch keinen schlechten oder gar langweiligen MENZINGERS-Song geben hat. Und das wird sich mit den Tracks auf „Some Of It Was True“ sicherlich auch nicht ändern. Dieses Album tut gut, ist wichtig und spendet Hoffnung. Klingt nach dem Rundum-Care-Paket. Also alles so wie immer, oder?
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