Auf dem Albumcover schäumendes Meer, auf den Ohren schäumende Wut. LIFESICK aus Dänemark bezeichnen ihre Platten als „düstere Tagebücher“ und machen keinen Hehl daraus, dass sie sich musikalisch gern den dunklen Aspekten des Lebens widmen. Auf ihrem vierten Langspieler „Loved By None, Hated By All“ tun sie das nun exzessiver denn je, direkt und ungefiltert, wie der Titel bereits verlauten lässt. Die Frustration über persönliche Leiden und den Zustand unserer Welt transformieren sie in brachiale, grollende Aggression, walzen mit hartem Riffing und in hohem Tempo über ihre Hörer:innen hinweg, schleudern ihnen einen Breakdown nach dem anderen entgegen und zelebrieren ihren metallischen Hardcore in gewohnt unverblümter Manier. Eben dieser folgt auch „Legacy of misery“, mit einem Feature von CABAL-Sänger Andreas Bjulver. Das alles mag im Gesamteindruck ein wenig stumpf erscheinen, doch wer genauer hinhört, entdeckt die Ambition der Dänen, ihre über die Jahre doch ziemlich eingefahrenen Muster aufzubrechen und der krachenden Brutalität Raum zum Atmen zu geben („Hollow treats“, „Poems for my funeral“, „Straight jacket“). Ohne Frage, LIFESICK schreiten mit „Loved By None, Hated By All“ auf ihrem Weg als Konstante in Skandinaviens Metallic Hardcore weiter fort. Neues darf man aber nicht erwarten.
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