DUNKLE HERZEN
Sie hatten stets das Gefühl, es stecke viel mehr Potenzial in ihnen. Mit „Swept In Black“ zeigen LIFESICK aus Fredericia, Dänemark nun, wie tough, ehrlich und talentiert sie sind. Wir sprachen mit der Band über ihr neues Album und die Hardcore-Szene im Norden.
Was unterscheidet „Swept In Black“ von eurem Debüt „6.0.1“?
Unser Sound ist rauer, krachender und hat viel mehr Power als zuvor. Manche Songs schrieben sich dabei fast von selbst, an anderen hatten wir ziemlich zu knabbern. Da feilten wir dann bis ins kleinste Detail. Die Aufnahmen waren für uns immer erst beendet, wenn wir das Studio überzeugt und glücklich verlassen konnten. Und selbst danach, beim Mixen und Mastern, haben wir sehr genau hingehört. Unsere Songs müssen uns alle auf irgendeine Weise begeistern, das kann ein packendes Riff sein oder diese eine Stelle im Refrain, die du immer wieder hören kannst, selbst wenn du nach einer schlechten Probe nach Hause kommst.
Woher nehmt ihr eure Anregungen?
Aus dem Leben, es kann hinter jeder Ecke lauern. Manchmal reicht es schon, wenn das WLAN nicht funktioniert und du dir statt im Internet zu surfen deine Gitarre schnappst und ein „Fuck the Wi-Fi company“-Riff schreibst. Inspiration kommt bei uns weniger von einer coolen Melodie als von Konzerten, wo wir die Atmosphäre, den Stil des Drummers oder sonst etwas in uns aufsaugen. Was uns inspiriert, sind Erlebnisse!
Euer Auftreten ist sehr düster. Woran liegt das?
Wir wollen, dass unsere Musik roh, hart und ehrlich rüberkommt. Die Instrumente sollen unverfälscht klingen, nicht glattpoliert. Wir haben alle schon die negativen Seiten des Lebens kennen gelernt, haben harte Zeiten erlebt, auch Depressionen. Das alles spiegelt sich in LIFESICK wider. Und da alle Aspekte der Band, also Sound, Texte und Optik, ein stimmiges Bild abgeben sollen, war eine gewisse Düsternis fast logisch. Die Welt kann manchmal nämlich ziemlich hässlich sein.
Was gefällt dir am besten an der Hardcore-Szene? Und wie gestaltet sie sich in Dänemark?
Am schönsten ist, wenn du auf der Bühne stehst und die besondere Verbindung spürst, zwischen allen Menschen im Raum und auch mit der Band. Die Szene ist geprägt von Bodenständigkeit und Rücksichtnahme, viele Leute zeigen eine besondere Sensibilität ihrem Umfeld gegenüber. Wir haben schon viele wunderbare Menschen kennen gelernt, immer ist eine helfende Hand parat, und die besten, aber auch verrücktesten Gespräche geführt. Da das in anderen Ländern genauso ist, fühlen wir uns selbst auf Tour fast immer wie zu Hause. Bei uns ist die Szene sehr klein, schließlich hat Dänemark nur 5,8 Millionen Einwohner. Es gibt mit Copenhell und Roskilde zwar auch große Festivals, die aber andere Genres bedienen. Unbedingt mal anhören solltet ihr euch aber auch CABAL und DAWN OF DEMISE, das ist zwar Death Metal, aber der Beste der Welt!
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