PERE UBU

Lady From Shanghai

Musikalisch ließen sich PERE UBU, die neben den DEAD BOYS aus ROCKET FROM THE TOMBS hervorgingen, nie wirklich in festen Genregrenzen fassen. Was David Thomas, der schon immer den Kurs von PERE UBU maßgeblich bestimmt hat, seit 35 Jahren mit Ubu und seinen anderen Projekten produziert, ist vollendeter Avantgarde-Rock, der sich zwar immer bei Elementen aus Pop und Folk bediente, aber in der Regel normale Hörgewohnheiten auf die Probe stellen wollte.

Bei „Lady From Shanghai“ schwebte Thomas offenbar so was wie ein „Tanz-Album“ vor, was auch immer er konkret darunter verstehen mag, das begleitende Buch dazu namens „Chinese Whispers: The Making Of Lady From Shanghai“ kann diese Frage eventuell besser beantworten.

Allerdings ist Kunst, die nicht universell verständlich ist und sich erst mal umständlich erklären muss, ziemlich wertlos, was für dieses Album in musikalischer Hinsicht nicht unbedingt gilt.

Man merkt der Platte Thomas’ gesteigertes Interesse an Rhythmus durchaus an, ohne dass die elf Stücke sonderlich revolutionär wären. Letztendlich bleibt „Lady From Shanghai“ sogar eine recht blasse Angelegenheit und damit ein PERE UBU-Album, bei dem Thomas zu durchwachsenen und unfokussierten Ergebnissen kommt, aber wie so oft seiner Musik dennoch eine gleichbleibend faszinierende Andersartigkeit verleihen kann.