Das vierte Album von BUSTER SHUFFLE soll die zum Quartett geschrumpfte Londoner Band nun in den USA und darüber hinaus erfolgreich machen. Die erste Single „I don’t trust a word you say“ bezeichnet Sänger und Pianist der Band Jet Baker als „ska rock’n’roll banger“.
Es geht so ungewohnt punkig zur Sache, dass selbst RANCID-Fans ihre Freude daran haben sollten. Und dabei ist das noch nicht einmal das schnellste Stück auf der Platte. Bei den zwölf Nummern in einer knappen halben Stunde geht es recht abwechslungsreich, interessant arrangiert und auch mal gechillt zur Sache.
Durch den unwiderstehlichen Cockney-Slang werde ich immer wieder an ART BRUT oder SERIOUS DRINKING erinnert. Musikalisch lassen die BOOMTOWN RATS und natürlich MADNESS grüßen. „I’ll Take What I Want“ ist für mich der eigentliche würdige Nachfolger ihres Debüts „Our Night Out“.
Das zweite Album, „Do Nothing“, war mir zu stark durch Gastmusiker beeinflusst und beim dritten Werk, „Naked“, experimentierte mir der Produzent zu viel herum. Mir war das dann doch alles zu experimentell und vom Sound her zu künstlich aufgebauscht.
Sicher gab es darauf auch den einen oder anderen großen Moment, der im Live-Set nicht fehlen sollte, aber unterm Strich waren mir die beiden Alben nicht eingängig genug. Auf dem neuen Album wird wohl „I don’t trust a word you say“ der einzige große Wurf bleiben, mit der nötigen Promotion hätten aber durchaus noch einige weitere Songs Single-Potenzial.
Ich fühle mich gut unterhalten, sowohl musikalisch als auch durch die Texte: aktuelle politische Themen treffen auf gesellschaftliche Entwicklungen bis hin zu eher postpubertären Allüren.
Was das Leben als Musiker eben so zu bieten hat, wenn man unter anderem von London aus agiert und in der Welt herumkommt. Der Spaß kommt auf keinen Fall zu kurz. Die Länge des Albums ist optimal auf den amerikanischen Markt angepasst.
An Zufall kann ich da kaum noch glauben, angesichts dessen, wie sich BUSTER SHUFFLE für den hier präsentieren. Die ersten Schritte zum US-Erfolg sind gemacht mit dem schwedischen Label Burning Heart und der Booking-Agentur Destiny.
Beides Garanten, um in den USA landen zu können. BUSTER SHUFFLE wären nicht die erste Band, die von Großbritannien in die USA übersiedelt, sollte ihr Plan gelingen. Nicht zuletzt die wirtschaftspolitischen Bedingungen könnten ab 2018 ein nicht unwesentlicher Faktor sein, wenn man dann noch über die Grenzen Großbritanniens hinaus aktiv sein möchte.
Derzeit herrscht überschwängliche Begeisterung für die USA. Wir werden sehen, ob der Cockney-Piano-Ska-Pub-Punk’n’Roll dauerhaft in den Staaten funktionieren wird. Wer „Our Night Out“ mochte, sollte mit „I’ll Take What I Want“ bestens bedient sein.
Ich finde das Album sehr gelungen!
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