DARTS

I Like You But Not Like That

Neo-Psychedelic/Garage-Rock kann bisweilen ganz schön boring sein, etwa wenn mittelalte Männer mal wieder mit Modelleisenbahnerernsthaftigkeit versuchen, imaginierte Sechziger-Jahre-Authentizität zu erschaffen.

Das zweite Album der aus Phoenix respektive Los Angeles stammenden All-Girl-Garage-Band mit dem markanten Spook-Psych-Orgelsound ist zum Glück anders, wie man bereits 2017 auf dem auf Dirty Water erschienenen Debüt „Me.Ow.“ sowie der letztjährigen 7“ hören konnte, mit der THE DARTS ihren Einstand auf AT gaben.

Alternative Tentacles ergab als Label schon allein wegen des Fledermaus-Logos Sinn: Auf dem Cover posieren die vier „Dartetten“ in hohen Stiefeln, Spinnennetzstrümpfen – und Fledermaus-Capes nebst Kapuzen mit Öhrchen.

2016 schon wurde die Band von Nicole Laurenne (THE LOVE ME NOTS, MOTOBUNNY, ZERO ZERO) und Christina Nunez (THE LOVE ME NOTS, MADCAPS) nach dem Ende der THE LOVE ME NOTS ins Leben gerufen mit dem erklärte Ziel, endlich eine All-Girl-Band zu gründen.

Sie holten sich Rikki Styxx (THE TWO TENS, THE DOLLYROTS) und später Meliza Jackson (DECKER.) dazu, die ersten beiden EPs entstanden, und 2018 dann wurde Jello Biafra auf die Band aufmerksam, die dann sogar im Oktober 2018 zu dessen 60.

Geburtstag aufspielten – es wird gescherzt, die Band habe ihren Namen absichtlich so gewählt, dass er im Alphabet zwischen THE DAMNED (mit denen sie bereits tourten) und DEAD KENNEDYS auftaucht.

Wie dem auch sei, auf den Spuren von THE SONICS und FUZZTONES und ergänzt um Goth-Punk-Elemente à la THE DAMNED Mitte der Achtziger und Surf-Parts entstand so ein zwar auf Klassiker zurückgreifender Sound, der aber auch was von THE SLITS, X-RAY-SPEX und LES BUTCHERETTES hat.

Leider schlecht, weil nicht existent: das Booklet – keine Texte, nichts.