Es ist doch immer wieder dasselbe mit den verdammten HARD-ONS! Jedes Mal, wenn die Australier eine neue Platte machen, frage ich mich nach dem ersten Hören, ob ich die jetzt gut finde oder nicht, lege das Ding noch mal auf und ein weiteres Mal und dann noch mal und am Ende blockiert sie für Tage die Anlage.
Nicht weil ich mir dann immer noch nicht sicher bin, sondern weil sie natürlich mal wieder ganz grandios geworden ist und ich nicht genug davon bekommen kann. Und auch ihr neues, einfach brillant betiteltes Album "Most Poeple Are A Waste Of Time" hat da keine Ausnahme gemacht.
Alles beim Alten also? Nein, denn erstens hat Originalsänger und -schlagzeuger Keish, der die HARD-ONS ja vor dem 2003 veröffentlichten "Very Exiting!" verließ, es sich nicht nehmen lassen, drei Songs der neuen Platte einzusingen, nachdem er bereits letztes Jahr bei einer Australientour als Gastsänger mitwirkte - Pete, sein Nachfolger am Schlagzeug ist aber nach wie vor dabei -, und zweitens gibt es wieder mal eine kleine Wendung in ihrer Musik.
Die musikalischen Experimente der letzten Platten, das Kokettieren mit allerlei Spielarten des Rock, die Ausflüge in Noise, Hardcore und Metal sind auf "Most People ..." nicht vorhanden. Stattdessen haben die HARD-ONS eine pure Popplatte eingespielt, die sich die Umschreibung "zuckersüß" gefallen lassen muss.
Pop heißt hier natürlich Pop im HARD-ONS'schen Sinne, die unverkennbar bratzige Gitarre haben sie nicht glatt gebügelt und alle Songs sind im positiven Sinne unaufdringlich, also keine oberflächlichen Singalong-Hymnen.
Gitarrist Blackies Gesang klingt sogar streckenweise richtig schüchtern und zerbrechlich, so wie fast die ganze Platte einen starken "Laid back"-Touch besitzt und erst in der zweiten Hälfte richtig in Fahrt kommt.
Einen Schritt zurück zum Sound ihrer Anfangstage darf man aber nicht erwarten, aber außer ein paar engstirnigen Ewiggestrigen will das ja auch keiner (wobei diese Leute ja auch ganz gerne vergessen, dass die HARD-ONS nie eine reine Pop-Punkband waren).
Außerdem hat die Band schon angekündigt, dass das nächste, in naher Zukunft erscheinende Album eben genau die Non-Pop-Elemente enthalten wird, die sie hier bewusst weggelassen haben. Und ich weiß jetzt schon, dass ich dann wieder die selbe Prozedur durchmachen und am Ende wieder absolut begeistert sein werde.
(9)
© by - Ausgabe # und 18. September 2024
© by - Ausgabe # und 4. Mai 2023
© by - Ausgabe # und 4. August 2021
© by - Ausgabe # und 25. Februar 2021
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Ox
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Matilda Gould
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Matilda Gould
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Guntram Pintgen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #36 III 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller