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GIMP FIST

Blood

Nichts Neues aus Darlington, UK – außer der Tatsache eines neuen Albums mit 16 Songs selbst. Das man sich 2015 mal auflösen wollte – vergessen, vorbei. Schon mit „Never Give Up On You“ von 2017 hatten die Skinheads aus dem englischen Norden bewiesen, dass noch genug Wut und Feuer in ihnen brennt, um 99% der anderen aktuellen Oi!-Combos auf die Plätze zu verweisen.

Von der 2005 mit der „Stand Your Ground E.P.“ eingeschlagenen Richtung sind Chris Wright, John und Michael Robson nie mehr abgewichen, ihre hypermelodiösen Streetpunk-Hymnen zwischen COCK SPARRER und NEWTOWN NEUROTICS sind melancholische Gassenhauer mit motivierenden Texten über dass Überleben im Alltag.

Klar, genrebedingt schwingt hier bisweilen ein gewisser Pathos mit, aber der Kampf von Angehörigen der Arbeiterklasse in Gegenwart und Vergangenheit gegen „die da oben“ wie auch die eigenen Dämonen ist und bleibt das zentrale Thema des Trios.

Mag sein, dass man sich da etwas wiederholt, dass übermäßige Variation nicht zu den großen Stärken von GIMP FIST zählt, aber ich bin über die gesamte Länge nie gelangweilt – und dass der Kampf weitergeht, sieht man schon alleine daran, wie die britische Arbeiterschaft von den Tory-Snobs in Sachen Brexit zynisch verarscht wird.