DÄLEK, sowohl Person wie Band, hat/haben sich nach ihrem '98er Album "Negro Necro Nekros" auf Gern Blandsten ganze vier Jahre Zeit gelassen, um den Nachfolger fertig zu stellen. Damals war für mich, der ich mit HipHop nur sehr begrenzt etwas anfangen kann, ihr Album eine ziemliche Offenbarung, was aber auch bedeutet, dass DÄLEK mit klassischem HipHop nur begrenzt was zu tun hat.
Ghetto- und Gangsta-Klischees sind hier so weit entfernt wie NOMEANSNO von Uffta-Deutschpunk. Soviel man von den Texten mitbekommt (die sind im Booklet leider nicht abgedruckt), sind die durchaus engagiert und reflektierend, und dass der Begriff "Griots" (bezeichnet die westafrikanische Tradition der umherziehenden Geschichtenerzähler) im Albumtitel auftaucht, ist sicher kein Zufall.
Doch so wichtig die textliche Komponente auch ist, so ist es doch die musikalische Seite, die DÄLEK zu einer Ausnahmeerscheinung macht: HipHop-Beats werden hier vermischt mit Klangcollagen, Noiserock und seltsamen elektronischen Klängen, was eine düstere, beklemmende Atmosphäre schafft.
Live war diese Kombination auf der Gern Blandsten-Labeltour vor zwei oder drei Jahren ein extremes Erlebnis: unglaubliche fette Beats, darauf ohrenbetäubender Lärm und eben Däleks Rappen - kurz, doch ungeheuer intensiv.
Dass DÄLEK jetzt bei Ipecac veröffentlichen, macht Sinn (56:44) . (8/10)
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