BEVIS FROND

Example 22

Erst kürzlich wurden die ersten beiden BEVIS FROND-Alben „Miasma“ und „Inner Marshland“ aus dem Jahr 1987 in um Bonusstücke erweiterten Versionen neu aufgelegt. Sie gelten als Klassiker des Psychedelic Rock, der Mitte der Achtziger eine Wiedergeburt erlebte.

Motor der Band war und ist der 1953 geborene britische Multi-Instrumentalist Nick Saloman, der seitdem an über zwanzig Platten beteiligt war – neben BEVIS FROND auch Platten unter Pseudonym und andere Kollaborationen –, letztendlich aber trotz seines Kultstatus immer ein Geheimtipp blieb.

Salomans Output ist bis auf kleinere Pausen bis heute nie abgerissen, was den Zugang für Neueinsteiger natürlich erschwert, denn wo genau will man da anfangen? Am einfachsten ist es in solchen Fällen, zu den bewährten Klassikern wie eben „Miasma“ oder „Inner Marshland“ zu greifen, oder man nimmt gleich das aktuelle Album „Example 22“, denn bei Saloman ist auf sympathische Weise die Zeit stehen geblieben.

Zwar klingen seine letzten Platten nicht mehr so LoFi wie das Frühwerk, aber an der grundsätzlichen Rezeptur hat sich seit 1987 nichts grundlegend geändert. Und so wird auch „Example 22“ geprägt von Salomans gewohnt weichem, leicht verschnupftem Gesang, schönen Orgelteppichen und ausuferndem psychedelischen Gitarrengegniedel.

Dabei erinnern BEVIS FROND oft an DINOSAUR JR., so wie hier lärmiges Gitarrenspiel auf extrem eingängige melodische Parts trifft. Also nicht viel Neues im Saloman-Reich, aber auch diesmal kriegt einen der Brite wieder mit seinem speziellen wie extrem charmanten Songwriting.