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BEVIS FROND

Focus On Nature

Irgendwie macht man sich schon so seine Gedanken, wenn man das neue Album eines grundsätzlich sehr geschätzten Künstlers wie dem britischen Multi-Instrumentalisten Nick Saloman in die Finger bekommt und das Gefühl hat, man könnte seine Besprechung von vor drei Jahren in großen Teilen per Copy & Paste übernehmen. Denn seit dem letzten Album „Little Eden“ sind wieder drei Jahre vergangen, wieder heißt das Label Fire und wieder gibt es 20 ... nein, diesmal sind es nur 19 Stücke, aber dennoch bringt es „Focus On Nature“ noch auf 75 Minuten Spielzeit, weswegen man als Vinyl-Fan erneut mit einer kostspieligen Doppel-LP konfrontiert wird. Wie geht man nun mit Künstler:innen um, die schon seit Jahren auf ihrem bewährten und beliebten Trademark-Sound herumreiten, aber nicht unbedingt für künstlerische Innovation stehen (was ja auch nicht jeder will: ein Album wie das andere, das ist Qualität ...), womit Saloman bei seinem von ausufernden Gitarrensoli und schönen Melodien bestimmten, immer leicht melancholischen Neo-Psychedelic-Rock ein ähnliches Luxusproblem hat wie etwa die vergleichbaren DINOSAUR JR.: Stagnation auf höchstem und ästhetisch vollendetem Niveau. Das jetzt aber bitte nicht falsch verstehen, ich mag „Focus On Nature“, weil ich den typischen THE BEVIS FROND-Sound eben mag und so kann ich mir auch Salomans neuestes Werk mehrmals hintereinander geben und mich an den wunderschönen Melodien erfreuen, und vielleicht auch mal wieder ein wenig den Kopf schütteln angesichts mancher zu selbstverliebter Soli. Was Saloman inzwischen schon seit Mitte der Achtziger macht, ist einfach so grundsympathisch gut, dass man ihm keinen Vorwurf machen kann, dass er daran auch weiterhin beharrlich festhält.