Man gut, dass es Wikipedia gibt. ANAAL NATHRAKH ist nix Unanständiges sondern ein Schmuckstück Merlins in Excalibur. "Eschaton" bezeichnet zumindest im älteren Sprachgebrauch die "Letzten Dinge", also den Tod, die Apokalypse, den Himmel und die Hölle.
So, genug schlau geworden. ANAAL NATHRAKH sind eigentlich als Black Metal-Studioprojekt gestartet, wobei hinter den Pseudonymen wohl zwei Musiker von MISTRESS stecken, Shouter Dave Hunt leiht sonst sein Brüllorgan auch noch dem englischen Death Metal-Urgestein BENEDICTION.
Unterstützung finden sie live und auch auf dieser Platte von niemand Geringerem als Shane Embury und Danny Herrera der gottgleichen NAPALM DEATH. Ich gebe frank und frei zu, dass bei solchen Projekten oft Grütze rauskommt, in diesem Falle verhält es sich glücklicherweise anders.
ANAAL NATHRAKH liefern mit "Eschaton" die beeindruckenste Black Metal-LP der letzten Jahre ab, hier passt einfach alles. Rasende Songs, die genau das vertonen, für das der Begriff "Eschaton" steht.
Brutalste Gitarrenriffs treffen auf unmenschliche Gesangslinien, die überwiegend herausgekeift werden, aber dann plötzlich in wunderbare, klar gesungene Melodien umschwenken, wie bei dem großartig betitelten "Between shit and piss we are born" oder "Timewave zero".
Bei Songs wie "The destroying angel" kommt mir spontan der Begriff Kunst in den Sinn, so perfekt ist der Titel vertont, der nahezu ohne Text auskommt. Alles in allem ein grandioses Album, das den einen oder anderen Ox-Leser mal den Blick über den Tellerrand werfen lassen sollte.
Bei der Besetzung sollte klar sein, dass die Band trotz Black Metal komplett vollpfostenfrei ist. (35:28) (10)
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Dennis Müller
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