ANAAL NATHRAKH

Desideratum

Ein klein wenig hat man das Gefühl, dass ANAAL NATHRAKH seit „In The Constellation Of The Black Widow“ zwar unangefochten den Extrem-Metal-Thron innehaben, aber seitdem musikalisch keine größeren Veränderungen wagen.

Aber das ist auf dem vorgelegten Niveau okay und es sei der Band um BENEDICTION-Sänger Dave Hunt und den Ex-MISTRESS-Gitarristen Mick Kenney vergönnt, ihre zunehmende Popularität auch auf der Bühne auszukosten.

ANAAL NATHRAKH liefern natürlich auch auf „Desideratum“ schwerst psychotischen Stoff, der vom mittlerweile unverwechselbaren und irgendwie bei allem Chaos doch melodischen Uptempo-Riffing Kenneys getragen wird, während Mr.

Hunt den Irren par excellence abgibt und sich durch die Songs growlt, kreischt, windet und doch nebenbei jeden Refrain zu einer Hymne umgestaltet. Das Vorgehen ist hinlänglich bekannt, effektiv und Markenzeichen der Band.

Aber Halt, ANAAL NATHRAKH sind diesmal eine Kollaboration mit Gore Tech eingegangen, der einen erheblichen Elektro-Anteil zu „Desideratum“ beigesteuert hat. Das wird die Seele des Metal-Puristen nicht gutheißen, da die Band aber sowieso Offenheit erfordert, wird man nicht nur auf Ablehnung gegenüber den brutalen Tastenklängen stoßen.