SEWER RATS

Drunken Calling

Das 2008 erschienene Debüt „Rat Attack“ läuft immer noch in hoher Rotation in meinem CD-Player, es ist mir regelrecht ans Herz gewachsen, wie man so pathetisch sagt. Nun haben die Brüder Chris Gin und Puck Trouble zusammen mit Drummer Jetlag Jetson ein Minialbum veröffentlicht, bei dem nicht nur das Cover, auf dem Puck seinen Kontrabass zerdeppert, eine Reminiszenz an das THE CLASH-Album „London Calling“ ist.

Auch der Titel bezieht sich auf dieses Meisterwerk – obgleich man sich musikalisch nicht mehr ganz so stark an der Band orientiert. Vielmehr ist auf „Drunken Calling“ der Psychobilly/Rockabilly-Faktor in den Fokus gerückt.

Und das verwundert, da die Kölner SEWER RATS eigentlich Wert darauf gelegt haben, nicht als Rockabilly- sondern als Punkband wahrgenommen zu werden. Der Schritt in diese Richtung überrascht anfangs, da man vom RANCID/CLASH-artigen Sound des Debüts abweicht.

Doch die drei neuen Eigenkompositionen und zwei Coverversionen im SEWER RATS-Style (Willie Nelsons „I gotta get drunk“ und „This magic moment“ von BEN E. KING AND THE DRIFTERS) sind trotzdem hochmelodische Punkrock-Kracher geworden, die nicht nur Kenner des Debüts gutheißen werden.

Warum aber fast alle Songs von Alkoholmissbrauch handeln, verstehe ich wiederum nicht. Vielleicht wegen des neuen Labels Mad Drunken Monkey? Aber für alle, die auch rosa Elefanten sehen, gibt es dieses Minialbum auch als pinkes Vinyl.