DEERHOOF

The Magic

Seit ihrem Debüt „The Man, The King, The Girl“ von 1997 haben die aus San Francisco stammenden DEERHOOF insgesamt 13 Alben aufgenommen, also rein rechnerisch alle anderthalb Jahre ein neues, so dass man ihnen nicht unbedingt mangelnde Produktivität vorwerfen kann.

Zumal es DEERHOOF dem Zuhörer durch die extreme Destruktion von Pop- und Rock-Schemata auf ihren Platten generell nie ganz einfach machten, ihnen zu folgen. Für die einen deswegen ein überwiegend sperriges, nervtötendes Hörvergnügen, für andere begrüßenswerter und begeisternder Ausdruck purer musikalischer Anarchie, den Japanern MELT-BANANA nicht unähnlich.

Dieser deutliche japanische Touch ist weiterhin der dominanten Rolle von Sängerin und Bassistin Satomi Matsuzaki geschuldet, die sicher auch als Mitglied einer zuckrigen J-Pop-Girlie-Band gut funktionieren würde.

DEERHOOF legen es zwei Jahre nach „La Isla Bonita“ auf ihrem 13. Album „The Magic“ erneut darauf an, ungebremst gängige Hörgewohnheiten zu torpedieren, indem sie in den insgesamt 15, recht kurzen Stücken ständig die stilistische Richtung wechseln.

Lieblich dahin gesäuselte Vocals, eingängige Refrains und Dance-Music-Anklänge bilden einen starken Kontrast zu ruppigen Garage-Rock-Ausbrüchen und einer insgesamt hektischen und breakreichen Rhythmik.

Pop und Punkrock gehen hier mal wieder eine eigenartige Symbiose ein, auch wenn die Unberechenbarkeit von DEERHOOF inzwischen ein Stück weit berechenbarer geworden ist.