DEATH

Spiritual Healing

1990 war ein Wahnsinnsjahr für Death Metal: „Left Hand Path“ (ENTOMBED), „Harmony Corruption“ (NAPALM DEATH), „Cause Of Death“ (OBITUARY), „Piece Of Time“ (ATHEIST), „Subconscious Terror“ (BENEDICTION), „Eaten Back To Life“ (CANNIBAL CORPSE) und zig weitere Alben junger und hungriger Bands prägten das Genre (und mich) nachhaltig.

„Spiritual Healing“ nimmt inmitten dieser Klassiker noch eine Sonderstellung ein, war das dritte DEATH-Album doch damals mein erster Kontakt mit dem Genre. Der 2001 an einem Hirntumor verstorbene Gitarrist, Sänger und Banddiktator Chuck Schuldiner hatte hier zwar ordentlich die Handbremse angezogen, sein Growling etwas entschärft und komplexere Arrangements und viel mehr Melodien erlaubt als noch 1988 auf „Leprosy“, das im direkten Vergleich wie der hässlich(er)e und stumpf-brutale Bruder von „Spiritual Healing“ wirkt, angemessen brutal, wenn auch ein wenig unterschwelliger als bisher, war und ist „Spiritual Healing“ dennoch (und damit würdiges Anschauungsmaterial, wie 1990 Death Metal aus Florida geklungen hat).

Die progressivere Richtung, die Schuldiner ab 1991 mit „Human“ und komplett neuem Line-up einschlug, deutete sich hier allerdings auch schon dezent an. Als Bonus zu den acht originalen Albumsongs haben Relapse Demo- und Proberaumaufnahmen und ein paar „Joke & jam tracks“ ausgraben lassen.