DEATH

Human

Die korrekte chronologische Reihenfolge scheint bei Relapse bei der Aufarbeitung des DEATH-Vermächtnisses nicht im Vordergrund zu stehen. Das siebte und letzte DEATH-Album „The Sound Of Perseverance“ von 1998 machte vor kurzem den Anfang der geplanten Reissue-Reihe, dem folgt jetzt mit „Human“ das vierte Album von 1991, das den Übergang der „klassischen“ zur „progressiven“ Phase der Band darstellt.

Da der 2001 an einem Hirntumor gestorbene Chuck Schuldiner hier als alleiniger Songwriter auftritt, ist davon auszugehen, dass die relative Neuausrichtung der Band nichts mit dem Rauswurf seines bisherigen Personals – das es gewagt hatte, 1990 ohne ihn und mit Roadies als Ersatz auf Europatour zu gehen – und der Einstellung des CYNIC-Gitarristen Paul Masvidal und -Schlagzeugers Sean Reinert sowie des SADUS-Schlagzeugers Steve DiGiorgio zu tun hatte.

Dennoch hatte deren musikalisches Können maßgeblichen Anteil an dem hohen technischen Niveau von „Human“; das simplere Handwerk von Bill Andrews und Terry Butler (später bei SIX FEET UNDER) hätte die Platte sicher anders klingen lassen.

Damals dauerte es auch einige Zeit, bis ich mit „Human“ warm wurde, obwohl rückblickend der Wandel zu mehr Komplexität nicht annähernd so drastisch war, wie ich ihn empfand. Irgendwann aber konnte ich mich der Anziehungskraft dieses unbestrittenen Death Metal-Klassikers nicht mehr entziehen und noch heute bekomme ich Gänsehaut bei Wahnsinnssongs wie „Flattening of emotions“, „Suicide machine“ oder „Lack of comprehension“, auch in der wegen Abhandenkommens der Originalbänder nötig gewordenen Neuabmischung dieser Neuauflage.

Die es übrigens als Doppel-CD mit zusätzlichen Instrumental- und Demo-Versionen der Albumtracks und einem liebevoll aufgemachten Booklet mit allen Texten ,vielen Fotos und ausführlichen Linernotes gibt sowie als Drei-CD-Digipak mit noch mehr Alternativ-Versionen.