In Song Nummer zwei, „Time has come“, bringt er es auf den Punkt: „I’m short on time. But here’s my intention / To raise my voice and get your attention / And make a sound that makes me proud / I think that the time has come.“ Da hat er recht, der Herr Anthony Raneri.
In jeder Hinsicht. Erstens haben er und BAYSIDE mit „Cult“ vom ersten Ton an die Aufmerksamkeit des Hörers. Wer hier auf die Skip-Taste am CD-Spieler drückt, ist ein Banause. Zweitens können die Mitglieder der Band aus Long Island auf „Cult“ stolz sein – weil die Musik elfmal startet und mit Hochgeschwindigkeit und Melodieseligkeit ins Ziel rast – das Herz des Hörers.
Und drittens ist die Zeit gekommen, dieser Truppe 13 Jahre nach ihrer Gründung endlich einmal in größerem Maße Aufmerksamkeit zu schenken. Keiner geißelt den Narzissmus der Gesellschaft so wunderbar wie Raneri in „Objecitivist on fire“.
Keiner seit Dylan in seinem „Like a rolling stone“ hat eine Abfuhr an das eingebildete, idiotische Gegenüber so schön in Musik und Worte verpackt wie es BAYSIDE in „You’re no match“ tun. Und überhaupt strotzt diese Platte nur so vor Kreativität und Spielfreude.
Ihr inne wohnt die pure Schönheit des hymnischen Punkrock, der das Wort „Hymne“ nicht als pathetisches Herz-Schmerz-Gedöns definiert, sondern als Ohrwurm.
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