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FJØRT

Couleur

Ist das unangenehm! „Couleur“ kriecht in jede Pore, geht unter die Haut und trifft den Hörer genau dort, wo es wehtut, aber doch so nötig ist. FJØRT legen den Finger in die Wunden der Zeit. Wut und Enttäuschung über Politik und soziale Entwicklung. Intelligente Texte bringen sprachlich ausgefeilt aktuelle Konflikte auf den Punkt, wie etwa „Raison“ in Perfektion beweist. Der Sound des neuen Albums überrascht nicht: Wer die Vorgänger mochte, wird „Couleur“ lieben und eine logische Fortsetzung mit jeder Menge Weiterentwicklung erleben: Emotional das Geschrei von Chris und David, ruhige Passagen geben Raum für wichtige Statements. Dann ein Klavier, durchbrochen von brachialen Gitarren, gepaart mit ordentlich Druck von Schlagzeuger Frank. Dissonanz löst sich auf in fabelhafter Harmonie. Auch nach dem zehnten Durchlauf der Platte entdeckt der Hörer neue Momente. Oder wirken diese nur plötzlich anders? „Couleur“ ist vielschichtig und kommt in einem bunten musikalischen Farbspektrum daher. FJØRT kreieren besonderen Melodic-Hardcore mit Feingeist und inszenieren ihn in einem stimmigen Gesamtbild. Ihre Vorbilder sind dabei oft kleine Bands des DIY-Umfelds. Doch gerade ihr eigenes neues Werk dürfte eine bedeutende Bereicherung für die deutsche Szene sein.