Bereits das fünfte Album eines gewissen Matthew Cooper aus Portland, Oregon, der hier einen symphonischen Ambientsound produziert, irgendwo zwischen dem Minimalismus eines Brian Eno und den klassisch arrangierten barocken Loops eines Michael Nyman.
Zugegeben, im ersten Moment scheint sich hier nicht allzu viel zu tun, aber wenn die Platte dann das dritte Mal läuft, ist man überrascht, wie gekonnt Cooper hier mit minimalen Variationen innerhalb der Kompositionen und traurig anmutender Melodik erstaunliche Spannungsbögen schafft.
"Copia" ist dabei auch im Gegensatz zu konventioneller Klassik erstaunlich undepressiv, ganz im Gegenteil, hier entsteht eine regelrecht euphorische Grundstimmung. Trotz einer mächtigen sakralen Atmosphäre, die sich wie ein schweres Tuch über den Hörer legt, ohne ihn dabei aber zu ersticken, dafür sorgen vor allem beschwingt klingende Klaviereinsätze, die den an- und abschwellenden Streicherteppich mit feinen Nuancen versehen.
Da Coopers Stücke letztendlich mehr auf Wiederholung als auf wieder erkennbaren Melodien basieren, ist "Copia" eine waschechte Ambient-Platte, die allerdings bezüglich der sich entwickelnden Stimmungen und Emotionen eine wirklich beeindruckende Bandbreite aufweist und wo ich mir auch eine etwas zu aufdringliche Kirchenorgel gerne gefallen lasse, die wie so vieles bei Coopers eher synthetischen Ursprungs sein dürfte.
Eine wirklich erstaunlich schöne Platte, das allerdings erst nach einer gewissen Aufwärmphase, nach der "Copia" aber umso mehr ihre Qualitäten entfaltet. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen
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