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POINT NORTH

Brand New Vision

Mit SLEEPING WITH SIRENS-Frontmann Kellin Quinn haben sich POINT NORTH einen hochkarätigen Gast für ihr Debütalbum an Bord geholt. „Into the dark“ scheint wie für Kellin gemacht, er fügt sich reibungslos ein, ohne dass Jon Lundin dabei Gefahr läuft, von ihm überstrahlt zu werden. Ein Highlight der Platte bildet der Track „Heartbeat“, der in einer dermaßen geglückten Hook Teenage Angst im nostalgischen Glanz der 2000er à la MAYDAY PARADE wachwerden lässt. Darauf folgt ein Riff als Refrain-Outro, das kurz an BILLY TALENT erinnert, zunächst off wirkt, aber den poppigen Punk der Band dann doch genau passend anschleift. Hervorzuheben ist auch, wie „Apologue“ mit einer unverschämt eingängigen Melodie und der richtigen Balance zwischen Melancholie und Härte entweder das Zeug für einen Hit oder eben den jahrelang unterschätzen Geheimtipp unter Fans hat. Auf „Brand New Vision“ stoßen Pop-Elemente nicht nur an keiner Stelle unangenehm auf, tatsächlich fragt man sich sogar, wann so ein poliertes, glitzerndes Soundbild das letzte Mal für eine Band aus dem Post-Hardcore/Punk wirklich einen positiven Mehrwert darstellte. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich POINT NORTH durch ihr pures Talent nun an dem beneidenswerten Punkt nach der Debüt-LP befinden, mühelos ein noch stärkeres Nachfolgealbum schreiben zu können, bei dem sich ihr Alleinstellungsmerkmal dann endgültig manifestieren wird.