Foto

DAMNED

Black Is The Night

Während es manche Bands in ihrer Karriere kaum auf eine einzige Best-Of-Platte bringen, wurden die meisten Vertreter des britischen 77er-Punk von der Musikindustrie mit zahllosen solcher oft sinnfreien Zusammenstellungen bedacht.

Die 1976 gegründeten THE DAMNED, die 1977 mit „Damned Damned Damned“ einen der essentiellen Klassiker des UK-Punk-Kanons aufnahmen und im letzten Jahr ein exzellentes Spätwerk namens „Evil Spirits“, dürfen sich jetzt über eine weitere Veröffentlichung dieser Art freuen, die den großspurigen Zusatz „The Definitive Anthology“ trägt.

Ja, das behaupten sie alle. Erhältlich ist „Black Is The Night“ als Doppel-CD mit 39 Stücken und als deutlich kostspieligere 4LP-Version mit demselben Inhalt, und offenbar von der Band selbst kuratiert.

1987 erschien mit „The Light At The End Of The Tunnel“ bereits eine umfassende Zusammenstellung des THE DAMNED-Frühwerks. „Black Is The Night“ versucht sich jetzt an einem Update und einem noch umfassenderen Querschnitt des Schaffens dieser britischen Punk-Pioniere, was natürlich auch die stilistischen Höhen und Tiefen von THE DAMNED offenbart, die Mitte der Achtziger im Goth-Rock landeten, wo sich die Band dann im New Romantic-Look präsentierte.

Insofern darf hier „Eloise“ nicht fehlen, ihr geschmacklich grenzwertiger Hit aus dieser Zeit, der nur als Single erschien, neben großartigen frühen Songs wie „New rose“ oder „Neat, neat, neat“, alles allerdings in nicht chronologischer Reihenfolge.

Wer keinen Wert auf Originalplatten legt und nicht ausschließlich an der punkigen Frühphase von THE DAMNED interessiert ist, wird hier sicherlich gut bedient, musikalische Homogenität darf man nicht erwarten.

Mit dem Titeltrack „Black is the night“ gibt es als nette Dreingabe noch einen ganz neuen Song, wegen dem man sich diese Compilation aber nicht extra kaufen muss.