Nach sechs Jahren Pause gibt es mit "Mr. Love & Justice" wieder ein Lebenszeichen des mittlerweile 51-jährigen Briten. In der Zwischenzeit war er aber nicht tatenlos, sondern rief unter anderem die Initiative "Jail Guitar Doors" in das Leben, die Strafgefangenen Musikinstrumente zur Verfügung stellt, um ihnen so die Resozialisierung zu erleichtern - nicht eingerechnet die unzähligen Benefizkonzerte.
Auf "Mr. Love & Justice" übertrifft sich Billy Bragg jedenfalls selbst. Ein musikalisches Feuerwerk mit wunderbaren Country-, Soul-, Folk-, Rock-, Punk-, Pop- und Songwriter-Anleihen, gepaart mit dieser unnachahmlichen Stimme.
Einfach großartig. Jedes der 12 Stücke auf "Mr. Love & Justice", produziert von Grant Showbiz, bleibt im Ohr hängen, vielleicht liegt dies ja auch an seiner eingespielten Begleitband THE BLOKES.
Dass auf "I keep faith" die Rocklegende Robert Wyatt als Gastsänger zu hören ist (die beiden trafen sich zufällig, als Bragg während einer Aufnahmepause im Ort Louth, in der Grafschaft Lincolnshire, unterwegs war, um Rhabarber einzukaufen), scheint kaum noch erwähnenswert.
Vielmehr begeistern mich diese wunderbaren Popharmonien zwischen Brian Wilson, Woody Guthrie und Joe Strummer. Hätte Billy Bragg zwischenzeitlich aufgehört Musik zu machen, dann wäre dies jedenfalls schon jetzt das Comebackalbum des Jahres.
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