POTHEAD

Berlin 2010

Schon lange bevor im Zuge zurückgehender Plattenverkäufe Bands auf die Idee kamen, alle Aktivitäten wie Booking, Merch und Label in eigener Hand zu bündeln, hatten sich POTHEAD Ende der Neunziger nach negativen Erfahrungen mit der Musikindustrie für diesen Weg entschieden.

Seitdem veranstaltet das Berliner Trio alljährlich mit dem „Potstock“ ein eigenes Festival im Berliner Umland, veröffentlicht die Platten selbst, hält die Fans mit exklusiven Downloads über die eigene Website bei Laune, bucht die Touren selbst, kümmert sich um das Merchandise.

Ein kleines Familienunternehmen also, hinter dem neben den Bandgründern, den Seattle-Exilanten Jeff und Brad, auch Drummer Sebastian und Labelchefin Siggi stecken. Am 30. Januar 2010 spielten POTHEAD im Berliner Huxley’s Neue Welt und nahmen die 20 Songs dieser Show live auf, um sie nun als Quasi-Best Of-Platte zu veröffentlichen.

„Berlin 2010“ ist sicher kein Einstiegsalbum, eher ein Geschenk an alte Fans, aber es ist nie zu spät, diese exzellente Band kennenzulernen, die wie keine andere hierzulande Rockmusik in ihrer simpelsten, erdigsten Form zu interpretieren weiß.

Dass KYUSS sich POTHEAD nicht als Vorband für ihre Reuniontour geholt haben, kann nur einen Grund haben: Die Angst, von denen an die Wand gespielt zu werden.