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DAUFØDT

Aromaterapi

Wer aufgrund des Titels hier entspannt dahin schwelgende Klangwelten erwartet, wird vom krassen Gegenteil überfahren und sollte lieber die weniger einfach erkennbare Übersetzung des Bandnamens als Gradmesser nachschlagen. DAUFØDT, die mit dem Debüt „1000 Island“ den norwegischen Grammy in der Kategorie „Rock“ gewannen, haben sich auf dem aktuellen Album einer hasserfüllten, nihilistischen Abrechnung mit unserer Gesellschaft hingegeben. Sängerin Annika Linn Verdal Homme wütet mit giftig-kratzender Stimme und norwegischen Texten zu einem abwechslungsreichen Gerüst, das von Crustpunk und Hardcore bis hin zu aufgegriffenen Black-Metal-Elementen reicht. Um das etwas greifbarer zu vermitteln, ließe es sich mit einer von konservativen Konventionen angepissten und überdrehten Variante von KVELERTAK vergleichen. So aggressiv gestresst das klingen mag, der permanent ansteckenden Energie und trotz aller Ausbrüche groovenden Dynamik auf „Aromaterapi“ kann man sich nur schwer entziehen. Anschließend lässt sich immer noch mit einem ätherischen Duftöl davon erholen. Am besten mit dem Aroma norwegischer Wälder.