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IMPERIAL TRIUMPHANT

Alphaville

Es gibt Reviews, vor denen man sich tagelang drückt, weil klar ist, dass es eine schwere Geburt werden wird. So auch bei IMPERIAL TRIUMPHANT aus New York, die ihr viertes Album vorlegen und sich in ein fieses Biest am Avantgarde-Himmel gewandelt haben. Avantgarde ist bekannterweise Codewort für Dissonanz und „Alphaville“ ist pure Schwerverdaulichkeit – passt also. Der Ursprung der Musik des Trios ist eigentlich Black Metal, von dem allerdings bei ähnlichen Kapellen wie PORTAL nur die Idee in dissonanten und unsteten Tonfolgen überlebt. IMPERIAL TRIUMPHANT treiben es auf „Alphaville“ entsprechend schräg mit erheblichen Ausflügen Richtung Jazz, ein furztrockener klarer Sound gibt unzählige Details frei, wenn die Songs wieder in sich zusammenbrechen und der rauhe Gesang die tragende Rolle übernimmt, während im Untergrund der Wind klappernde Blechdosen über die nächtlichen Seitenstraßen New Yorks treibt. Das Spiel mit Dynamik beherrschen IMPERIAL TRIUMPHANT perfekt und kommen doch nach ausgedehnten experimentellen Phasen zu Struktur und Musik zurück, nur um sie kurz darauf erneut kollabieren und im Nichts verschwinden zu lassen. „Alphaville“ ist uneasy listening to the max, aber genauso faszinierend wie konsumierend. Strange shit.