John Doe, die Erika Mustermann des L.A.-Punkrocks, hat uns in den letzten Jahren immer wieder recht überdurchschnittliche Singer/Songwriter-Platten beschert, die sich nicht komplett vom Sound von X entfernten - zumal es bei denen ja ebenfalls deutliche Überschneidungen mit konventionellerem Countryrock gab.
Und seine neueste Platte "A Year In The Wilderness" stellt da keine Ausnahme dar, denn Doe gelingt eine wie gewohnt ausgewogene Bandbreite von Rock, mal Country-lastiger beziehungsweise folkiger, mal straight rockend - und der unoriginellste Songwriter ist der Mann sowieso nicht.
Das mag jetzt zwar etwas nach Routine klingen, aber "A Year In The Wilderness" ist eine immer persönlich und authentisch wirkende Platte, die durch und durch Doe ist und einen eigentlich schon beim ersten Song packt.
Hinzu kommen clevere, verspielte Arrangements und a little help from some friends in Gestalt von Dan Auerbach von den BLACK KEYS, der bei drei Songs Gitarre spielt, oder X-Kollegin Exene Cervenka, die ein Stück zusammen mit Doe geschrieben hat.
Und natürlich lässt es sich Doe nicht nehmen, mit einigen Damen im Duett zu singen. Vielleicht nicht die beste Platte in Does Gesamtwerk, aber eben immer noch verdammt gut - da können sich einige andere Singer/Songwriter-Luschen mal eine Scheibe von abschneiden.
Was mir bei Doe allerdings immer noch am besten gefällt, ist, dass sein Gesang oft so herrlich an den jungen John Cale zu "Vintage Violence"-Zeiten erinnert. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen
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