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RED HANDED DENIAL

A Journey Through Virtual Dystopia

Auf diese Platte muss man sich einlassen. Es überwiegt ein djentig-futuristischer Sound mit massiven Riffs und vielen cleanen Vocals – weich und messerscharf zugleich. RED HANDED DENIAL klingen auf „A Journey Through Virtual Dystopia“ weniger vertrackt als früher, was in den ersten Minuten einigermaßen unterwältigend wirken dürfte. Nach einem soliden Start mit „Parasite“ und „Demise“ soll „One more night“ laut Band Elemente aufweisen, die man so noch nicht im Heavy Metal gehört hat – hmm. Dennoch fasziniert die Steigerung von einem sehr seichten, poppigen Einstieg über einen vollen, tragenden Refrain hin zu starkem Riffing und kraftvollen Screams. Überhaupt sind die Vocals von Lauren Babic ein Highlight der Platte, mit geschmackvollem Layering glänzend inszeniert. Spätestens ab der Hälfte wird es dann aber richtig spannend: „Smokescreen“, der wohl experimentellste Track des Albums, ist umrahmt von ungenierten Ausflügen in die Welt des Elektro. Anschließend bricht mit „Eat glass“ ein wildes Gewitter los und löst sich auf in einem unerwartet balladesken „I hope you’re happy“. Die Stärke der Platte: RED HANDED DENIAL geben teils ungewohnten Elementen ausreichend Raum, zwängen sie nicht in ein beengtes Interlude – und dennoch bleibt das Album mit zehn Songs und gut dreißig Minuten angenehm komprimiert.