MAD SIN

20 Years In Sin Sin CD

Es tut mir persönlich weh, wenn diese Jubiläen gefeiert werden. Zunächst weil ich es für eher peinlich halte, diese in diesem Fall nicht mal üblichen Jahreszahlen zum Anlass für ein "Best Of"-Album zu nehmen, zum anderen weil ich dann selber feststelle, wie furchtbar schnell die Zeit vergeht.

Höre ich die Jungs um Sänger Köfte nun schon 20 Jahre? Welche der neuen Bands werde ich in 20 Jahren noch hören? Man altert halt mit seiner Musik. Gut so, denn zeigt dies doch, dass die Band und ich keiner Mode erlegen waren, sondern dass wir die Musik tatsächlich und dauerhaft gut finden.

Die erste Platte von MAD SIN war roh, aber einfach mitreißend. Und Sänger Köfte ist ein Entertainer, dies war sofort klar. Zu Beginn an den Stand-Drums etwas eingeengt, ohne Instrument war er dann nicht mehr zu bändigen.

Natürlich mit allen Facetten, die zwangsläufig auch nicht jedem gefallen. MAD SIN haben immer ihren eigenen Sound gesucht und nach ca. drei Platten auch gefunden und im weiteren nur noch stabilisiert.

So zieht sich die Zusammenstellung auf der ersten CD wie ein roter Faden durch das Werk der Band. Wer die Lieder nicht kennt, könnte die Schaffensperiode vielleicht herausfinden, aber im Grunde ist die Ausrichtung Punkabilly mit Streetpunk-Einflüssen durchgängig, angereichert mit allen, was sonst noch in der musikalischen Nähe liegt.

Die Billy-Herkunft bleibt deutlich, von Metal oder Trash sind die Berliner weit entfernt. Die zweite CD enthält eine Live-Aufnahme aus Hollywood und ist qualitativ in Ordnung. Nette Geste, die beiden CDs zusammen zu packen und nicht getrennt auf den Markt zu werfen.

Ein kleines Geschenk an die Fans, die dieses annehmen sollten. (9)