Postcards: Video-Premiere zu "Mother Tongue"
Dream-Pop aus Beirut
POSTCARDS aus Beirut haben schon mit ihrem Debüt "I‘ll be here in the morning" begeistert: "Viel zu traurig ... Und doch schön" schrieb Anke Kalau in ihrem Review im Ox #136. Keine vier Jahre später trifft eine von den Ereignissen im Heimatland Libanon existentiell durchgeschüttelte Band auf eine Welt im Corona‐Ausnahmezustand. Dabei versucht das neue Album "After the Fire, Before the End" erst gar nicht mehr, Augenblicke der Seelenruhe heraufzubeschwören. Stattdessen umarmt das neue Album die Allgegenwärtigkeit der Krise, beschwört ein Leiden, freilich ohne in Selbstmitleid aufzugehen. Mit "Mother Tongue" hört ihr hier den Focustrack zum neuen Album "After the Fire, Before the End".
POSTCARDS: Musik zur Feuer-Katastrophe in Beirut
Die Explosionskatastrophe, die sich im August 2020 im Hafen von Beirut ereignet hat, hat den Libanon wieder kurz ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gebracht. Dysfunktional ist das Land allerdings schon lange. Nochmals in der Erinnerung an einen gerade durch seinen Müßiggang unvergesslichen Sommertag schwelgen, das scheint die Intention des verträumt verhallten Tracks „Summer“ zu sein. Doch spätestens wenn geradezu beiläufig davon erzählt wird, dass Soldaten das Sonnenbad am Dach beobachten, bekommt die idyllische Kulisse Risse.
POSTCARDS aus Beirut, Libanon schaffen es schon seit einigen Jahren, in dieser Nische eigene Akzente zu setzen, sich zu behaupten.
Bei POSTCARDS werden introspektive, bittersüße Lyrics oft um eine gesellschaftliche, politische Dimension bereichert. So auch in der neuen Single "Mother Tongue": Die nervöse Basslinie und eruptive Gitarren fangen viel von der Atmosphäre ein, die Beirut in diesen Tagen dominiert. Es gerät zur Abrechnung mit der Heimatstadt, der längst jede Geborgenheit abhandengekommen ist.
Dream-Pop aus der einstigen „Schweiz des Nahen Ostens“
Es ist den POSTCARDS, namentlich Julia Sabra, Marwan Tohme (Gitarre) und Pascal Semerdjian (Drums), nur zu wünschen, dass die Entwicklung im Libanon irgendwann auch wieder Anlass zu Optimismus gibt. Bis dahin könnt ihr "After the Fire, Before the End" jedoch als Musik gewordener Ausdruck existentieller Schwere geniessen.
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