SETYØURSAILS

Foto© by Peter Leukhardt

It’s not a genre

Die Kölner SETYØURSAILS haben den Weg raus aus unserer „Up & Coming“-Rubrik zum Labeldeal geschafft. Sängerin Jules erzählt uns, wie sie an ihren Vertrag mit Napalm gekommen sind. Das gesamte Interview könnt ihr ab 20.01. auch im FUZECast hören.

War das schwierig für euch, mit dem neuen Album an Labels zutreten und Kontakte zu knüpfen? Gerade auch wegen der Pandemie, wo es natürlich wenige Gelegenheiten gab, Labels live zu überzeugen.

Wir haben bei dem Festival-Contest des Reload Festivals gewonnen, wodurch unser jetziges Management auf uns aufmerksam wurde. Die sind dann mit dem Album an verschiedene Labels für uns herangetreten.

Also Bandcontests bringen tatsächlich was?
Wir sind da eigentlich immer sehr anti. Man kennt das ja, du musst da die Tickets für paar hundert Euro kaufen und kannst dann als Letztes spielen und so ein Quatsch. Wir haben uns aber damit beschäftigt, und da steht ein tolles Team dahinter, die sind da total fokussiert drauf, kleineren Bands weiterzuhelfen. Und wir wussten, dass da auch was bei rumkommt. Oft bekommt man ja so einen 50-Euro-Gutschein für was weiß ich, und musst dann aber für 150 Euro einkaufen oder so. Wir wussten, wenn wir gewinnen, können wir da spielen. Ich kann nur empfehlen, an Contests teilzunehmen, die von den Festivals organisiert sind.

Jetzt seid ihr bei Napalm, ich finde, da seid ihr ganz gut aufgehoben.
Ich finde auch, dass wir da gut reinpassen. Die haben auch eine riesige Reichweite, was gerade für so einen Startkick das Richtige ist.

Napalm hat ja Bands wie JINJER oder INFECTED RAIN, Bands mit starken, sehr präsenten Frontfrauen, du merkst, worauf ich hinaus will – ich versuche, den Begriff „female-fronted“ hier zu vermeiden, denn ich finde den furchtbar ...
Danke!

Da hat sich ja viel getan, wenn ich das zum Beispiel mit Fuze-Heften von vor ein paar Jahren vergleiche, sind viel mehr Frauen in der Szene sichtbar. Deckt sich das mit deinen Erfahrungen?
Ja, schon. Ich finde diesen Begriff „female-fronted“ auch ganz schlimm, das ist ja kein Genre. Es gibt ja auch nicht „male-fronted“. Aber ja, da tut sich viel und ich merke das auch, aber ich bin da nicht so Gender-fixiert, Ich halte mir nicht die ganze Zeit vor Augen, dass ich eine Frau bin, die Musik macht. Ich bin halt eine Frau und ich mache schon immer Musik. Wenn das gerade ein Trend ist, gut für uns. Aber das war jetzt nicht Plan oder Berechnung, eine Band zu machen, weil ich eine Frau bin und schreien kann. Je bunter und vielfältiger eine Szene ist, um so besser für alle.