1988 gründeten Jesse Jones, Joe Keefe und Steve Karp in New York YUPPICIDE, zu einer Zeit, als die Stadt noch das genaue Gegenteil des heutigen Touristen-Erlebnisparks war, nämlich ein ausgesprochen hartes Pflaster.
Drei Alben auf Wreck-Age Records erschienen in den Jahren 1991, 1993 und 1995, mehrere Touren in Europa machten die Band zu einer der beliebtesten NYHC-Bands jener Tage, die allerdings nie dem latent machohaften Klischee entsprach, den sich der New Yorker Hardcore jener Tage mittels viel Testosteron- und Adrenalineinsatz erarbeitet hatte.
Ende der Neunziger war die Luft raus bei YUPPICIDE, Steve, Jesse und Joe gingen getrennter Wege, doch seit einigen Jahren ist die erwähnte Kernbesetzung von YUPPICIDE um den gerne geschminkt oder verkleidet auftretenden Frontmann Jesse wieder aktiv, eine erste Tour 2010 beeindruckte, eine zweite folgte im Herbst 2012, und nachdem anlässlich dieser die ersten neuen YUPPICIDE-Aufnahmen seit 14 Jahren in Form einer 6-Song-EP erschienen waren, legt die Band nun endlich ein neues Album nach, zwanzig Jahre nach „Dead Man Walking“.
Schon die EP hatte bewiesen, dass YUPPICIDE es immer noch drauf haben, und „Revenge Regret Repeat“ erweckt nun den Eindruck – positiv wie negativ –, als wären gerade mal zwei und nicht zwanzig Jahre seit der letzten Platte vergangen.
Immer noch klingen YUPPICIDE britischer als ihre NYC-Kollegen, was nicht nur am Londoner Akzent von Frontmann Jesse liegt, der in England geboren und aufgewachsen ist. Auch mit einer angedubbten Nummer à la SUBHUMANS wie „Ghosts“ docken sie immer wieder auch an der britischen Punk-Tradition an, und es war wohl schon immer diese Verbindung zweier Welten, die YUPPICIDE – neben klar politischen und engagierten Texten – zu einer so herausragenden Band machten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #20 II 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Joachim Hiller