COOL JERKS

Wir beaten mehr LP

"Wir beaten mehr" sagen die aus der deutschen Beat-Hochburg Bremen stammenden COOL JERKS, die noch ungekrönten Könige des German-Beat. Und Recht haben sie! Ihre nun endlich erschienene und heiß ersehnte zweite Langspielplatte (ihre Demo-CD "Alles VerBEATen" mitgerechnet, handelt es sich um das verflixte dritte Album), komplett in deutscher Sprache und mit grandiosem, analog gemastertem Sound, beweist dies mehr als deutlich.

Und da für die letzte Ox-Ausgabe (Nummer 53) alle Life-Daten der drei COOL JERKS Andreas-Gregor, Guido und Lutz von mir bereits in einer Story zusammengefasst wurden, nehme ich mir nun die Zeit, jeden Song dieser neuen, großartigen Platte einzeln zu besprechen.

1. "Tower Twist": Mit einem sorgsam ausgewählten gesprochenem Original-60s-Tanzplatten-Intro startet die erste Seite. Es folgt ein heißer Instrumental-Twist mit "Na Na Na"-Chor, der das Tanzbein zucken und die Finger schnippen lässt.

2. "Vierrad Baby": Eine Autoreise mit einer tollen Frau, die weiß, wie man auf die Tube drückt. Aus dem Autoradio erklingt dazu schneller und harter Beat mit Fuzz-Gitarren-Solo. 3. "Ich bin da für dich": Vorabendserien-"Friends" werden bei diesem orgelbetonten REMBRANDTS-Cover dahin schmelzen.

Der heimliche Hit der COOL JERKS?! 4. "Launisches Mädchen": Liebe hält nicht ewig und manchmal ist eine Trennung von der ursprünglich Liebsten unabwendbar. Die COOL JERKS tun dies jedoch stilvoll im Funk-Stil und mit Wah-Wah-Gitarren, dazu tanzen sie Boogaloo.

5. "Alles wird gut": Das Leben ist nicht immer schön, aber warum verzweifeln? Ein solch KINKS-esquer, mehrstimmig gesungener und mit Akustikgitarren verstärkter Song macht Hoffnung! 6. "Die Szene": Die Szene-Polizei kennt keine Gnade, treibt einen zum Glückshormone ausschüttenden Schokolade essen, zu Stomp-Beat und Bassist Lutz ans Schlagzeug.

7. "Das ist mein Alltag": SMALL FACES-Fans fallen bei Konzerten der COOL JERKS bei diesem Mod-Cover tanzend vor Begeisterung um. Und Steve Marriott fühlt sich bei dieser klasse Umsetzung bestimmt geschmeichelt.

8. "Vorbye (und Schluss...)": Warum weinen, wenn sie es verdient hat, dass man sie verlässt? Dass der Zug abgefahren ist, sagt man am besten im Stakkato-Punk-Beat! 9. "November Mädchen ‚69": Dieses melancholische Instrumental eröffnet Seite 2 und lässt eine vergangene Liebe spürbar wiederaufleben.

Schmacht! 10. "Wochenender": Wer freut sich nicht schon am Montagmorgen auf Freitagnacht? Die COOL JERKS jedenfalls lassen im SMALL FACES-Sound das Wochenende hochleben. 11. "Mädchen dieser Stadt" ...

sollten zu funky Boys, die den Shake tanzen und wie Andreas-Gregor Wah-Wah-Gitarre spielen, nicht Nein sagen, denn deren Herzen brennen heiß! 12. "Junge Junge", ... warum missachtest du die wunderbar mit französischem Akzent singende Betty (Baby, gründe bitte die COOL JERKETTES!) auf so dumme Art und Weise? Der fette Fuzz-Bass von Lutz bestraft dich dafür! Der - nicht nur heimliche - Hit der COOL JERKS! 13.

"Das Halbblut Apanatschi": Uschi "Apanatschi" Glas wird bei diesem Instrumental feuchte Wangen bekommen, aber was wird Karin "Ri Banna" Dor bevorstehen? 14. "Osterdeich": Bremer Mädels tanzen bierselig zu RAMONES-Gitarren am Osterdeich Pogo.

Ich will auch! 15. "Blaues Lied": Von Drummer Guido Bolero arrangierte Geigen runden die dufte Tanzplatte "Wir beaten mehr" sehnsuchtsvoll ab. Wie alle aufmerksamen Beat-Freunde lesen können: An den COOL JERKS müssen sich alle (German-)Beat-Bands messen! Die Tanz-Schaffe des noch jungen Jahres! Und verpasst bloß keinen Auftritt dieser Band! (mindestens 10/10)