BAD COP/BAD COP

Warriors

Die Liste an neuen, jungen Bands, die nicht mehr ihr „hübsches Maul“ halten und hoffentlich dafür sorgen, dass wir in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren mehr Frauen auf unseren Bühnen sehen, wird glücklicherweise zunehmend länger: PETROL- GIRLS, BACKSWING, MUNCIE GIRLS, KAMIKAZE GIRLS und so weiter (ARCH ENEMY, THE DONNAS-, NIGHTWISH- oder WALLS OF JERICHO hier mal außen vor gelassen). In diese Reihe fügen sich nun auch BAD COP/BAD COP aus Los Angeles. Auf ihrem zweiten Album, dem Nachfolger von „Not Sorry“, ist melodischer Punk zu hören. Die Songs erinnern (von der Stimme her) an McQUEEN und stellenweise auch an THE DONNAS. Aufgenommen wurde mit Produzent Davey Warsop (MOOSE BLOOD, THROWDOWN). „Warriors“ ist eines der ersten Punk-Alben, die gänzlich in der Trump-Ära geschrieben wurden. Die textliche Direktive ist also klar: Männliche Mythen? Kacke („I’m done“). Weibliche Selbstbestimmung? Existentiell („Womanarchist“)! Daneben thematisiert Sängerin Stacey Dees ihre eigene Wiederauf-erstehung, Suizid („Victoria“) und häusliche Gewalt („Kids“). „Warriors“ bereitet Schunkelfreude und ist eine wichtige Veröffentlichung. BAD COP/BAD COP sind eine gute Werbung dafür, dass es demnächst mehr als nur Sängerinnen in der Musikszene geben sollte. „Nice girls are as good as dead“ (aus „Wild me“).