DANGEROUS SUMMER

Warpaint

Ich weiß noch, wie überrascht ich war von „Reach For The Sun“, dem Vorgängeralbum, von THE DANGEROUS SUMMER aus Ellicott City, Maryland. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pop-Punk-Acts der Gegenwart erinnerte der Sound der Band mit seiner Atmosphäre und Melancholie viel mehr an eine musikalische Reinkarnation des guten, alten und zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratenen Mittneunziger-Emo, gepaart mit Einflüssen von modernern Interpreten dieser Spielart.

Vor allem der Gesang erinnerte so stark an Kenny Vasoli von THE STARTING LINE, dass ich anfangs die Möglichkeit eines Seitenprojekts nicht vollkommen ausgeschlossen hatte. Songs wie „Surfaced“ zierten daraufhin diverse digitale Mixtapes, die ich weitestgehend erfolglos an sorgfältig ausgesuchte Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts schickte.

Dass THE DANGEROUS SUMMER nicht der Grund für meine Erfolglosigkeit gewesen sein konnten, beweist auch „Warpaint“, das neue Album der Band auf Hopeless Records. Im Gegensatz zu „Reach For The Sun“ hat sich zum Glück nichts Wesentliches verändert, dafür aber in der Breite noch mal um Längen verbessert.

Die Hitdichte ist phänomenal, das Songwriting außergewöhnlich und AJ Perdomos Vocals schweben wie eine warme Wolke über den gleichzeitig wütend und melancholisch anmutenden Musikperlen. Wenn es zur Zeit eine Band gibt, die den Brückenschlag zwischen Emo und Newschool-Pop-Punk perfekt beherrscht, dann sind es für mich THE DANGEROUS SUMMER.