DANGEROUS SUMMER

Foto

Sogar Bambis Mutter

Neben wachsendem Erfolg hatten THE DANGEROUS SUMMER im Laufe ihrer Karriere auch die eine oder andere Krise zu bewältigen. Unter anderem verließ Sänger und Bassist AJ Perdomo aufgrund interner Streitigkeiten zwischenzeitlich die Band. Auch der Titel des selbstveröffentlichten Songs „Fuck them all“ ließ darauf schließen, dass die Trennung vom langjährigen Label-Partner alles andere als harmonisch verlaufen war. Mit „Coming Home“ sitzt die Band nach Perdomos Angaben aber nun endlich fest im Sattel.

Nachdem es bei euch in der Vergangenheit auch mal ordentlich geruckelt hat, wie fühlt es sich heute an, THE DANGEROUS SUMMER zu sein?

Es fühlt sich großartig an, aber es war tatsächlich ein langer und beschwerlicher Weg hierhin. So geht es wohl jedem, der länger in dieser Branche unterwegs ist. Wir wurden von Hopeless unter Vertrag genommen, als wir noch zur Highschool gingen. In dem Alter denkt man noch, dass ein Plattenvertrag das Ziel aller Ziele ist und dies unmittelbar zum Erfolg führt. Mit der Zeit stellt man aber fest, dass ein stabiles Fundament viel wichtiger ist. Wir haben mit den Jahren eine kleine Welt für uns erschaffen, während andere kamen und wieder gingen. Nicht jeder schafft es dauerhaft, dem Leben zu Hause abzuschwören und die ganze Zeit mit dem Van unterwegs zu sein. Wir hatten das große Glück, Menschen zu begegnen, mit denen wir ein großartiges Team aufbauen konnten.

Fällt dir aus der Vergangenheit etwas ein, das du wirklich bereust, oder musstet ihr alles erfahren, um genau dort zu landen, wo ihr heute seid?
Es musste definitiv alles so passieren. Das sind die Kapitel, die zur Geschichte gehören. Sogar Disney musste Bambis Mutter im Film töten. Man muss Schmerz erfahren, um Glück wirklich wahrnehmen und begreifen zu können.

Hast du einen guten Rat für junge Bands, die gerade loslegen?
Arbeitet hart und verlasst euch auf niemanden mehr als auf euch selbst. Ihr seid diejenigen, die es am Ende des Tages auf die Reihe bekommen müssen. Labels und all die anderen können helfen, den nächsten Schritt zu machen, wenn ihr das Ding auf den Weg gebracht habt. Wer auf den Erfolg über Nacht schielt, hat einfach nichts verstanden. Wenn man ein Großprojekt wie ein Album angeht, steckt man alles hinein und wartet dann darauf, dass etwas zurückkommt. Das wirkliche Echo entwickelt sich aber erst mit den Jahren.

Wenn du erzählst, dass ihr euren Platz gefunden habt, muss man natürlich keinen sonderlich großen Bogen mehr zum Albumtitel schlagen.
In „Coming Home“ geht es um einen positiven Ort, zu dem man nach einer langen Reise zurückkehrt. Prinzipiell haben wir haben wir die Band neu zusammengesetzt, mit neuen Musikern, die uns begleiten, und einer neu entdeckten Liebe für unsere Art zu leben. Es fühlt sich wie unser bisher ehrlichstes Werk an, auch wenn es das natürlich jedes Mal tut.

Nach eurem Abschied von Hopeless habt ihr zunächst selbst eure Musik veröffentlich. Nun seid ihr doch wieder bei einem Label untergekommen. Warum habt ihr nicht allein weitergemacht?
Selbst Musik zu veröffentlichen hat uns Spaß gemacht. Wir konnten alles auf unsere Weise tun und so eine ganz neue Basis schaffen. Als Rude auf uns zukamen, haben sie uns dasselbe Leben angeboten, aber mit deutlich mehr Ressourcen und Kapital im Rücken. Es war sehr erfrischend, auf so ein künstlerfreundliches Label zu treffen.