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VOIVOD

The Wake

Dass sich die Frankokanadier im 35. Jahr ihres Bestehens nicht mehr völlig neu erfinden, ist keine Überraschung. Mit einer antizipierbar aufspielenden Band bekommt man es in ihrem Fall dennoch nicht zu tun. Auf dem knapp einstündigen „The Wake“ inszenieren sich VOIVOD abermals als umtriebige Kreativgeister, die vermeintliche Konventionen nicht anerkennen und ihr ganzes Streben darauf ausrichten, musikalische Grenzen zu weiten oder hinter sich zu lassen. Dass der Vierer als ausgewiesen progressiv gilt, kommt nicht von ungefähr. Das vertrackte, komplexe Vorgehen der Musiker mündet dabei unweigerlich in sperrigen Tracks, die man sich erarbeiten muss. Der SciFi-Kontext des Konzeptwerks baut die vielschichtigen Wirkungsebenen nur zusätzlich aus. Leicht gestaltet sich der Umgang mit dem 14. Album der Kanadier nicht. Polyrhythmik, repetitive Salven, bewusst forcierter Noise und Jazz-Fusion – unter dem Banner des extremen, suchenden Metal, den VOIVOD ausleben, kommt viel zusammen. Dass dem Vierer neben Legendenstatus und Wertschätzung in der Sparte ein größerer (kommerzieller) Erfolg verwehrt geblieben ist, liegt nicht zuletzt daran, dass die Gruppe die Nachvollzieh- beziehungsweise Hörbarkeit nicht über Gebühr gewichtet und auf vordergründige Hooklines, die Hörer binden könnten, weitgehend verzichtet. Bei „The Wake“ ist das nicht anders als bei den Vorgängern. VOIVOD bleiben ihrem Weg treu, wissen aber weiterhin, kreativ zu überraschen.