Sie sind punkiger, lauter und wilder geworden. Aber das steht ihnen gut. Auf ihrem Debütalbum „Kinder der Revolution“ klangen VIZEDIKTATOR letztes Jahr noch sehr nach Rio Reiser. Irgendwo zwischen Hausbesetzer, Schrammelpop und Punk.
Aber immer sehr nach Kreuzberg. Die Texte marschieren im Takt der Neuen Deutschen Welle. „Wir schmeißen Pillen, keine Steine. Wir sind die Kinder ohne Träume“, singt Frontmann Benjamin Heps in „Einsame Gedanken“.
Straßenpop heißt das griffige Etikett, das sie sich selbst verpasst haben. Die vier neuen Songs des Berliner Quartetts haben noch ein paar mehr Kratzer, klingen noch dreckiger, aber kein bisschen weniger catchy.
Deutschpunk mit Hüftschwung. Eine Band, wie gemacht für die Open-Air-Bühnen in diesem Sommer. Erinnert streckenweise an die Hauptstadt-Kollegen MILLIARDEN, nicht ganz so bedeutungsschwanger wie DIE NERVEN oder MESSER.
Eher pitschnasse Partyhelden mit Zahnlücke. Mir gefällt’s. Fast zu schnell vorbei.
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