Auf einem Bein kann man nicht stehen. Aller guten Dinge sind drei. Vier gewinnt. Fünf Finger bilden eine Faust. Trinker haben immer einen guten Grund, ein weiteres Glas zu ordern. Solche Sprüche kennen SPIDERGAWD bestimmt auch. Die Norweger veröffentlichen aktuell ihr siebtes Album in zehn Jahren Bandgeschichte. Alle schön ordentlich durchnummeriert und mit ähnlichem Artwork. Das wird irgendwann mal eine Art Heavy-Brockhaus, den man sich ins Wohnzimmerregal stellen kann. Um Gäste zu beeindrucken. Die musikalische Realität hat mit dieser verstaubten Vorstellung allerdings nicht viel zu tun. Denn SPIDERGAWD entwickeln sich mit jedem Album weiter. Gestartet als Nebenprojekt der beiden MOTORPSYCHO-Musiker Bent Sæther und Kenneth Kapstad hat sich das Quintett längst von Stoner-Rock-Einflüssen emanzipiert. Irgendwann ist klassischer Heavy Metal in die Musiker-WG eingezogen. Das hat sicher mit dem Einstieg des zweiten Gitarristen Brynjar Takle Ohr vor zwei Jahren zu tun. Auf dem neuen Album klingt das Quintett um Sänger und Gitarrist Per Borten so melodisch und poppig wie noch nie. Kompakter und songorientierter als in der progressiven Phase, die SPIDERGAWD auch durchlaufen haben. Auf ihrem siebten Album erinnert die Band aus Trondheim mehr an THIN LIZZY als je zuvor. Zwillingsgitarren, soweit das Ohr reicht.
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