CIGARETTEN

Vibe Ride

Vorne der Blick in eine leere, schraddelige Garage. Hinten zwei verkaterte Typen mit Sonnenbrillen wie von Kurt Cobain. Zwei Slacker auf der Überholspur. Einer davon mit Gucci-Handtasche und Blumenornament-Hemd.

Das ist Sänger und Gitarrist Michael Okun, der Musik und Texte schreibt. Schon rein optisch ist das neue Album der CIGARETTEN ein Kracher. Kein Wunder, geprobt wurde jahrelang im Otzenbunker auf St.

Pauli, bis der geschlossen wurde. Einem Tempel der Subkultur, in dem schon TOCOTRONIC, BLUMFELD oder DIE STERNE geübt haben. Akustisch surfen die beiden Hamburger Jungs auf einer Welle aus Noise, Grunge, Protopunk und Hamburger Schule durch deinen Gehörgang.

Zwölf hingerotzte Songs, die genauso gut auch aus dem Seattle der Neunziger Jahre stammen könnten. Wenn die deutschen Texte nicht wären. Hatte Sub Pop eigentlich jemals eine deutsche Band unter Vertrag? Gitarre und Schlagzeug, mehr brauchen die beiden Hamburger nicht für ihren charmanten Krach.

Alles andere wäre übertrieben und passt nicht in einen VW Passat mit längst abgelaufenem TÜV. Oktober 2018 ist bereits eine erste EP namens „Sonic Juz“ erschienen, „Vibe Ride“ ist das Debütalbum von DIE CIGARETTEN.

Inhaltlich geht es in den Songs um romantische Momente am Strand, Pillen gegen alles Mögliche oder sinnlosen Hass. Und anderes Zeug.